Kneifen, Zwicken, Zähne ziehen

22. März 2016 at 19:16

Unser geschätztes Mitglied Herbert Rulf hat einen Artikel und eine Fotostrecke bei Stern.de platzieren können.

Neben einem Interview aus der VIEW Fotocommunity und einem kleinen fotografischen Lebenslauf finden sich unter dem Link: http://www.stern.de/fotografie/viewfotocommunity/aktionen/traditionelle-chinesische-medizin–abgedrehte-heilmethoden-6757808.html, spektakuläre Dokumentationen über ein paar fragwürdige Praktiken der traditionellen chinesischen Medizin in der Provinz Yunnan.

Ob Kneif-Kur, gezogene Zähne, die nicht etwa weggeworfen, sondern nach der Reinigung in einem Glas für den nächsten Patienten aufbewahrt werden oder gar ein Wochenmarkt –Outdoor-Zahnarzt, diese Serie ist in der Tat einzigartig, aber nichts für schwache Nerven.

 

Zum Profil von Herbert Rulf und damit zu vielen weiteren seiner Bilder auf Lumifaktur.de

Mehr über Lumifaktur.de auch unter Lumifaktur.de

Noch einer….

16. Dezember 2015 at 19:47

In unsere losen Reihe von Interviews mit den Mitgliedern von Lumifaktur.de sprechen wir heute mit Roland Weber.

Lumifaktur: Roland, wie lange fotografierst du schon?
Roland W.: Tja.. ich traue es mich fast nicht zu sagen, aber ich bin ein extremer Späteinsteiger. Aber mittlerweile kommen so etwa fünf Jahre zusammen in denen ich mich intensiv und ehrgeizig mit der Fotografie beschäftige. Es gibt ja noch so unglaublich viel zu lernen. Vorher habe ich nur in der üblichen Art und Weise mit einer Kompaktkamera fotografiert, die Reisen, die Kinder, die Familie.

Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
Roland W.:  Hm… schwer zu sagen. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass viele Leute sehr teure und hochwertige Kameras durch die Gegend tragen, sich deren Bilder aber nicht von meinen, die ich mit einer Kompaktkamera gemacht habe, unterscheiden. Ich glaube, dass hat meinen Ehrgeiz angespornt, es mal ernsthafter mit der Fotografie zu versuchen. Als dann erste „Erfolge“ sichtbar wurden, gab es kein Zurück mehr.

Lumifaktur: Was denkst du, wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?
Roland W.: Ich bin eindeutig ein Kind der digitalen Fotografie. Wer so spät anfängt zu fotografieren wie ich, an dem ist die analoge Fotografie erst mal komplett vorbeigegangen. Ich hatte das Kapitel „analoge Fotografie“ überhaupt nicht auf dem Radar, habe es sogar als eine Art geschichtliche Entwicklung zur digitalen Fotografie abgetan. Das zeigt sich auch schon in meinem gesamten Workflow bei der Bildbearbeitung und eben in meiner sogenannten „digitalen Dunkelkammer“.

Allerdings hat sich meine Sichtweise speziell auf die analoge Fotografie mittlerweile komplett geändert, denn ich habe gemerkt, dass mir beim Fotografieren echt was gefehlt hat. Viel Hintergrundwissen, das eigentlich von der analogen Fotografie her rühren sollte.
Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Roland W.: Am liebsten fotografiere ich Architektur und Landschaften. Mannheim, Heidelberg und das gesamte Umland bieten da doch einiges. Dazu kommen noch meine Impressionen von meinen Reisen, die ich beruflich oder privat immer wieder unternehme. Eigentlich sind mir viele Motive recht, solange ich die in schwarz-weiß darstellen kann (schmunzelt).
Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu deiner Ausrüstung sagen?
Roland W.: (Lacht) Also da ist nichts Besonderes im Schrank. Eine Nikon D7000 mit Festbrennweiten, einem Weitwinkel und einem Immer-Drauf Zoom, 16 bis 85 mm, eine Olympus OM-D E-M5 des Gewichts und der Reise wegen und auch eine Sigma DP2, für die besonderen Momente der entschleunigten Fotografie. Als frühes Weihnachtsgeschenk konnte ich aber schon im Herbst eine gebrauchte Nikon D800E kriegen.
Und damit fange ich jetzt schon wieder an, das Fotografieren zu lernen.
Der Umstieg auf Vollformat lockt mit einigen Herausforderungen.

Nachdem ich vor einiger Zeit gemerkt hatte, dass mir viel Wissen aus der analogen Fotografie fehlt, bin ich mal vorsichtig angefangen, auch analog zu fotografieren. Allerdings bewege ich mich auf dem Terrain recht unsicher und bin daher auch sehr konservativ bei der Kameraauswahl gewesen. Da gibt es dann eine selbst-reparierte Nikon EM. Ist ganz praktisch, denn so ich kann meine Objektive an allen Kameras verwenden. Als weitere Herausforderung habe ich jetzt eine Mamiya 645 Mittelformatkamera. Wir sind auch gerade dabei uns anzufreunden, wissen aber beide noch nicht, wer gewinnt.

 

Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?
Roland W.: Nein, eigentlich nicht. Wegen des Gewichts tendiere ich wohl ehr zur OM-D E-M5 als zu den anderen Kameras. Aber eine Lieblingskamera ist es deshalb nicht. Die D800E ist eindeutig dabei solch eine Lieblingskamera zu werden, wenn mir jetzt noch gelingt das Geweicht zu reduzieren… Jede Kamera hat ihre speziellen Vorzüge, kennt man die, kann man die Kameras viel gezielter einsetzen und hat mehr Spaß bei den Aufnahmen.

Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Roland W.: Nein, ich entwickle zwar mittlerweile meine SW Filme selbst. Die Ergebnisse sind oft interessant bis nicht nachvollziehbar.  Aber dann geht’s ganz schnell in den digitalen Workflow.

Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Roland W.: Nein, mache ich nicht mehr. Anfangs habe ich viel mit einem Tintenstrahler rumgebastelt, teures Papier reingesteckt, um mich dann am Ende über die Ergebnisse zu ärgern. Eine viel bessere Qualität zu einem viel kleineren Preis bekomme ich ja in jedem DM-Markt. Mittlerweile bin ich ehr für richtig großformatige Prints zu begeistern. Die kann ich eh nicht zu Hause machen, da muss der Fachmann ran. Und nach dem Print kommt die entsprechende Präsentation, da steige ich dann wieder ein.

Ich weiß allerdings momentan noch nicht, wohin meine Reise bei der analogen Fotografie noch geht. Im Moment geht’s nach dem Motto: „Halb zog sie ihn, halb sank er hin“. Schau’n wir mal.

Lumifaktur: Roland, dann hier mal eine etwas speziellere Frage. Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
Roland W.: Ja, sehr. Ich glaube, ich brauchte und brauche noch diese „Anleitungen“ durch die erfahreneren Fotografen. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich anfange zu verstehen, um was es bei der Fotografie wirklich geht. Meine Perspektive hat sich enorm vergrößert und meine Arbeitsweise wurde immer mal wieder total umgekrempelt. Dazu kommen immerwährende Anstöße, das eigene Ergebnis ständig, auch kritisch, zu hinterfragen und zu verbessern.
Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
Roland W.: Nun, erst mal gibt’s da für mich natürlich immer noch sehr viel zu lernen. Die Diskussionen haben mir oft bei eigenen Problemen in der Fotografie geholfen und auch meinen „Blick“ fokussierter und kritischer gemacht. Und dann gibt’s immer wieder diese Momente in den ich herzhaft lachend vor dem Computer sitze. Das Tüpfelchen auf dem „i“ sind aber die gemeinsamen Treffen.

Lumifaktur: Eine ernste und ernstgemeinte Frage. Hast du einen „Geheimtipp“ zum Fotografieren für uns?
Roland W.: (grübelt) Klar. „Höre nicht auf zu lernen. Verlasse eingefahrene Bahnen und probiere was aus.“ Ich glaube allerdings, dass dieser Tipp nicht nur für das Fotografieren gilt. Und ob der überhaupt „geheim“ ist, weiß ich auch nicht.

Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Lokation, wo du hingehst um dich zu inspirieren?
Roland W.: Jau, zwei sogar. Zum einen ist da der Mannheimer Hafen. Da geht immer was, selbst bei eigener schlechter Laune und speziell bei miesen Wettersituationen, an denen man gemäß Lehrbuch besser nicht fotografiert.
Dann sind da noch die Angelseen am Rhein bei Brühl. Das ist für mich so eine Art Rückzugspunkt in der Natur. Wasser und Licht bringen mich immer wieder runter und sorgen stets für neue Anregungen.

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog
auf Lumifaktur.de zeigen können?
Roland W.: Ja, das habe ich…..

Das Windrad

Das Windrad

 

Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild?
Roland W.: Minimalistisches Bild, ich weiß. Ein Windrad gegen den hellen unendlich weiten Himmel. Ich hab es bei Sheboygan, Wisconsin gemacht. Es ist für mich ein Synonym für den US-amerikanischen mittleren Westen, gleichzeitig sehe ich darin so eine Art Symbol für Freiheit und Pioniertum. Amerika eben.

Anmerkung: Das Bild wurde mit der Nikon D7000, 16-85mm gemacht. Ausarbeitung mit Photoshop und SilverEfexPro, wobei der Hintergrund einheitlicher eingefärbt wurde.

 

Zum Profil von Roland Weber auf Lumifaktur.de

Mehr über Lumifaktur.de auch unter Lumifaktur.de

Die Frau eines Fotografen

7. Oktober 2015 at 18:07

In unsere losen Reihe von Interviews mit den Mitgliedern von Lumifaktur.de sprechen wir heute mit… (Puh… scheint was schiefgegangen zu sein).. mit der Frau eines Fotografen?!

Lumifaktur: Hallo, leider haben wir den Fotografen nicht selber angetroffen, sondern nur seine Frau.
Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen, das Interview mache ich aber trotzdem gerne. Schließlich haben auch die Frauen von Fotografen eine Stimme.
Gestattest du, dass ich dich die für das Interview „Frau eines Fotografen“ nenne?
Ich denke, so wird es ein bisschen offener, denn schließlich stehst du stellvertretend für viele Frauen von Fotografen.

Frau eines Fotografen (FeF): Ist schon in Ordnung so.

Lumifaktur: Sag, fotografierst du auch?
(FeF): Um Gottes Willen, nein. Vielleicht mal hier und da ein Schnappschuss von den Kindern oder dem Hund mit dem Smartphone. Aber das war es schon. Ich will mich überhaupt nicht mit dem ganzen Zeugs befassen. Ein Knipser in der Familie reicht völlig aus.

Lumifaktur: Wie ist er zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
(FeF):  Das kann ich nicht sagen, irgendwann kam er mit so einem schwarzen Ding vor dem Bauch angeschoben. Seit dem geht’s hier rund.
Aber Schlüsselerlebnisse? Da habe ich Hunderte! Erst habe ich immer diese Schlepperei von seinen Brocken, dann muss ich auch noch ständig als Model herhalten. Nach der Schlepperei sehe ich dann auf den Fotos natürlich immer ein bisschen ausgezehrt und abgehetzt aus.

Lumifaktur: Was denkst du, wo hat der Fotograf seine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?
(FeF): Also ich bin eindeutig nicht sein Schwerpunkt. Ich muss zwar immer wieder mal stundenlang posieren, manchmal verfolgt er mich auch richtig gehend mit der Kamera. Dann macht er oft so lange Touren, ist stundenlang alleine unterwegs, kommt nach Hause, schlingt das Essen runter und verschwindet wieder in seiner Bude. Dunkelkammer nennt er das, obwohl es nur ein Büro mit einem Computer ist. Ich finde das überhaupt nicht spannend.

Lumifaktur: Was sind seine Lieblingsmotive und wo findet er sie vorzugsweise?
(FeF): Ich hab überhaupt keine Idee, wo er sich immer rumtreibt und was der dort sucht oder findet. Eine Linie sehe ich in den Motiven nicht, ist irgendwie alles kunterbunt und querbeet. Ich meine, sehen sie sich hier mal um, Bilder hängen überall. Wenigstens brauchen wir jetzt nicht mehr so oft tapezieren, es reicht, die Bilder in den Rahmen zu tauschen.

Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu seiner Ausrüstung sagen?
(FeF): Ausrüstung? Für mich sind die Dinger einfach nur eine Black Box. Mal eckig, mal rund, mal groß mal klein. In der Regel alles schwer und ich glaube, da ist von Allem zu viel. Er hat mehr von den Röhren (Anmerkung: Objektive) als ich Handtaschen. Apropos Taschen. Davon hat er, irre viele, auch Rucksäcke. Ich kenne keinen anderen Mann, der so viele Taschen hat. Das ist mir manchmal schon ein bisschen unheimlich. Ich habe überhaupt keine Übersicht, was da so vor sich geht und immer wieder kommen neue Päckchen und Pakete. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.

Lumifaktur: Weißt du, ob er eine Lieblingskamera hat?
(FeF): Nein, keine Idee. Irgendwie sehe ich auch keinen Unterschied zwischen den Dingern. Ich unterscheide höchstens nach schwer oder leicht.

Lumifaktur: Wenn er analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
(FeF): Also das passiert zum Glück nicht. Chemikalien zum Reinigen, die haben wir genug im Haus, da braucht’s nicht noch welche zum Entwickeln. Ein Fotolabor, nein. Dann wäre er ja noch länger mit diesen Sachen beschäftigt. Und wahrscheinlich müsste ich mich dann auch noch im Bad einschränken. Also nein, ein Labor wird es bei uns nicht geben.

Lumifaktur: Druckt er seine Bilder selbst oder lässt er das machen?
(FeF): Nein, zum Glück macht er das nicht, noch nicht. Es reicht, wenn da immer so Tüten und Pakete mit Bildern und Postern kommen. So langsam werden hier die Wände knapp. Noch mehr Bilder und wir müssen Trennwände aufstellen.

Lumifaktur: Dann hier mal eine etwas speziellere Frage. Hat sich seine Sichtweise oder seine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie seine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
(FeF): Ja, sehr. Der hängt stundenlang vor dem Computer, starrt wie gebannt auf andere Bilder und schreibt sich mit seinen Kollegen. Auch denkt er irgendwie nur noch an Bilder. Ein Stadtbummel mit ihm ist kein Ausflug sondern eine ständige Suche nach Motiven. Sowieso fährt er nur noch in Städte, in denen eine Fotoausstellung ist. Unsere ganze Urlaubsplanung richtet sich nur noch nach irgendwelchen Motiven. Irgendwie kommt er mir in der letzten Zeit richtig gehetzt vor. Und dann, so ein bis zwei Mal im Jahr trifft er sich mit seinen Kollegen zum Austausch, wie er es nennt. Er ist dann immer ganz aufgeregt. Also ich glaube, die gehen auch nur in die Kneipe, wie früher bei einer Kegeltour. Ich glaube nicht, dass die bei den Treffen wirklich was schaffen. Obwohl….

Lumifaktur: Was bringen ihm die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
(FeF): Also da habe ich keine Idee. Irgendwie befeuert ihn das ständig. Wenn er eine längere Zeit mal nicht fotografieren war, wird er unleidlich und unruhig, wirkt fast wie süchtig, richtig gehetzt. Manchmal geht’s auch durch mit ihm. Egal welche Tageszeit oder welches Wetter draußen ist, er muss dann los. Schlimm. Ganz schlimm.

Lumifaktur: Hat er eine Art Lieblings-Lokation, wo er hingeht um sich zu inspirieren?
(FeF): Also da bin ich überfragt. Zum Glück scheint diese Lokation in der Natur zu liegen, nicht in einer Kneipe oder gar in einem Puff oder so. Ich sehe auf den Bildern ja immer nur kleine Ausschnitte der Gegenden, manchmal kann ich das gar nicht so richtig zuordnen.

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur.de zeigen können?
(FeF): Ja, das habe ich…..

Regiestühle
Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild?
(FeF):  Ein Traum, oder? Eigentlich genau dass, was jede Frau will.

Anmerkung: Das Bild wurde mit einem Iphone 5 aufgenommen und dort mit den Apps „Perfectly Clear“ und „Snapseed“ bearbeitet ….

 

Mehr über Lumifaktur.de auch unter Lumifaktur.de

Interview mit dem Ersten

26. September 2015 at 22:46

Wer sich bei Lumifaktur die Liste der Fotografen anschaut, sieht ihn immer als ersten, Alexander Becker. Wer sich sogar die Mühe gemacht hat, mal sein Profil zu lesen, weiß, mit wem wir hier heute reden.
Nachdem Alexander zuletzt hier einen „Volltreffer“ gelandet hat, machten wir uns auf, um sein Interview nachlegen zu können. Seine Antworten auf die ja mittlerweile schon recht bekannten Fragen sind anders, lassen uns mal über unseren eigenen fotografischen Weg nachdenken und sind doch anregend und inspirierend.

Lumifaktur: Wie lange fotografierst du schon?
Alexander B.: Nachdem ich einmal von einem Urlaub mit drei verknipsten Filmen nach Hause gekommen bin und mir kein einziges Bild davon gefallen hat, habe ich beschlossen, mich ernsthaft um das Fotografieren zu bemühen.
(Lacht…) Damals, das war vor etwa 15 Jahren, da erschienen mir drei Filme unglaublich viel!

Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
Alexander B.: Ja. Kurz nach jener selbstkritischen Erfahrung habe ich zwei Foto-ausstellungen besucht. Die eine war von einer Fotokünstlerin namens Susa Templin, die andere von der Frankfurter Fotografin Abisag Tüllmann. Diese Fotos – so unterschiedlich sie sind – haben mich so sehr beeindruckt, dass ich sie noch heute vor mir sehe. Ich habe damals erfahren, wie stark Fotos beeindrucken können, weil sie immer ein Stück der Wirklichkeit enthalten und transportieren, dass nur für einen Moment bestanden hat.

Lumifaktur: Wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte (digital/analog, SW oder Farbe)?
Alexander B.: Derzeit eindeutig beim analogen schwarz/weiss.

Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Alexander B.: Also meine Lieblingsmotive sind Menschen in Kontexten wie Räumen, Städten oder besonderen Situationen. Manchmal aber auch Landschaftsaufnahmen.

Lumifaktur: Woraus besteht deine Ausrüstung (Kamera, Objektive, Stative, etc.)? Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?Alexander B.: Ich habe im Laufe der Zeit viele Kameras durchprobiert und dabei viel Lehrgeld gelassen. Ich hoffe, dass es sich jetzt bei der Hasselblad 500 mit 50mm, 80mm und 150mm-Objektiv stabilisiert. Dann kommen noch eine Hasselblad SWC mit 38mm-Objektiv, sowie eine alten Pentax SV Kleinbildkamera mit diversen Objektiven hinzu. Meine einzig verbliebene Digitalkamera ist eine Fuji X100.

Unter diesen Kameras ist die Hasselblad meine Lieblingskamera. Sie liegt sehr gut in meiner! Hand, ich mag es, das Bild im Lichtschachtsucher vorab zu komponieren. Zudem mag ich auch, meistens, das deutliche Auslösegeräusch. Der Nachteil ist, dass sie für Street-photographie in der Regel zu langsam ist.

Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Alexander B.: Nein, aber ich entwickle selbst, im Badezimmer.

Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Alexander B.: Ich scanne und printe die Bilder selbst. Von Anfang an wollte ich den gesamten Prozess selbst durchführen. Hätte ich diesen Ehrgeiz nicht gehabt, hätte ich allerdings viel Geld und noch viel mehr Zeit sparen können…

Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
Alexander B.: Ich schätze an Lumifaktur die Bandbreite der fotografischen Themen und Techniken.

Lumifaktur: Und hier natürlich die ganz persönlichen Fragen…..
Hast du einen „Geheimtip“ zum Fotografieren für uns?
Alexander B.: Hm… (überlegt). Wenn ich an einen Ort komme, habe ich natürlich meistens irgendwelche Vorstellungen vom Ort im Kopf, die aus Bildern bestehen, die ich schon mal irgendwo gesehen habe. Ich versuche aber, möglichst neutral den Eindrücken gegenüber zu stehen, die ich an Ort und Stelle bekomme und darauf zu achten, worin sich der Ort für mich am stärksten verdichtet. Wenn es mir dann gelingt, einen solchen Eindruck in ein Foto zu bringen, bin ich zufrieden.

Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Lokation, wo du hingehst um dich zu inspirieren?
Alexander B.: Eher nein. Ich finde es sogar schwierig, Orte, die ich gut kenne, zu fotografieren. Wahrscheinlich sind die Bilder von solchen Orten in meinem Kopf schon zu fest gefügt.

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur zeigen können?Alexander B.: Gerne. Eines meiner Lieblingsbilder aus diesem Jahr entstand im Museo Faini in Orvieto. Als ich die Vase in der Ecke des Treppenhauses sah, dachte ich sofort „Das ist es!“
Die klaren Linien von Fenster, Wand und Fußboden schaffen eine sehr ruhige Atmosphäre, den Rissen und Flecken in der Wand merkt man aber doch den Verlauf der Zeit an. Und die antike Vase stand nicht nur sehr schön im sanften Licht durch die Fenster, sondern lockert mit ihren runden Formen auch die geraden Linien auf.

Orvieto, Museo Faini Hasselblad, Planar HP5, HRX

Orvieto, Museo Faini
Hasselblad, Planar
HP5, HRX

 

Link zur Serie „Fenster“

Zum Profil von Alexander Becker auf Lumifaktur

SOFORT – anders: Ein neues Interview – neue Ideen

16. September 2015 at 18:02

Hallo und vielen Dank, Wolfgang, dass du dir die Zeit für dieses Interview mit uns genommen hast. Nun bist du ja ein Fotograf, der auch mal gerne fotografisch etwas anderes macht. Ich glaube, man muss sich mal ein paar deiner Serien anschauen, um zu verstehen, was ich mit „anders“ meine.
Als Beispiele nehme ich einfach mal deine Serien „PolaSola“ und natürlich „SOFORT-anders“.


Lumifaktur: Wie lange fotografierst du schon?
Wolfgang S.: Ich fotografiere seit 1980. Vorher habe ich ab und zu im Urlaub Bilder gemacht, aber das kann ich nicht als fotografieren – wie ich es heute sehe – bezeichnen.

Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
Wolfgang S.: 1980 habe ich gemeinsam mit einem Arbeitskollegen  erstmals  in seiner Dunkelkammer Cibachrome-Vergrösserungen von meinen Dias gemacht. Davon war ich begeistert und bald darauf kam auch eine eigene Dunkelkammer. Erst einige Jahre später habe ich mit SW begonnen.

Lumifaktur: Wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte?
Wolfgang S.: Die Arbeit mit S/W-Filmen und Herstellung von Vergrößerungen im eigenen Labor bestimmen den größten Teil der fotografischen Aktivitäten. Häufig werden die Bilder danach durch Kolorieren und Tonen weiter bearbeitet, um die Bildaussage zu verstärken.  Auch Lith- und andere Verfahren mache ich gern.
Digital fotografiere ich in Farbe.

Ein weiterer Schwerpunkt in den letzten Jahren bilden umfangreiche Arbeiten mit Polaroid. Dazu gehören Collagen, Polaroid-Transfers und Emulsionslifts, sowie Arbeiten mit Polaroid Trennbildfilmen. Da die interessanten Polaroidfilme nicht mehr auf dem Markt sind, benutze ich jetzt auch Fuji-Sofortbildfilme.

Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Wolfgang S.: Bevorzugte Themen sind Reise- und Industriefotografie, ebenso Portrait- und Aktfotografie. Neben Einzelbildern sind auch Triptychen und Serien vertreten. Meine Motive finde ich auf Reisen oder im Bekanntenkreis.

Lumifaktur: Woraus besteht deine Ausrüstung?
Wolfgang S.: Da sind die Kameras Nikon D700, D750, Coolpix7100, Hasselblad CW 503,  Mamiya RB67 pro sowie einige Polaroidkameras. Dann die Objektive Nikon MF Objektive: 20 mm, 85 mm, 200mm, und Nikon AF (-S) Objektive: 20mm, 50 mm, 16-85 mm, 24 – 85 mm, 70 – 300 mm

Als Hasselblad Objektive habe ich: 50 mm, 80 mm, 180 mm. Ein Manfrotto-Stativ (wird aber sehr selten benutzt) habe ich auch noch.

Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?
Wolfgang S.: Analog natürlich die Hasselblad mit 80 mm, wenn’s digital wird liegt mir die Nikon D700 mit 24 – 85 mm ganz nah.

Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Wolfgang S.: Ja, ich habe im Haus eine eigene Dunkelkammer, die ich auch sehr stark benutze.

Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Wolfgang S.: Meine analogen Bilder arbeite ich alle selbst aus, einschließlich Tonungen, Lith etc. Nur digitale Prints, die lasse ich machen.

Lumifaktur: Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
Wolfgang S.: Ja, Lumifaktur bietet  für mich eine hochwertige Plattform für  die Fotografie und eine Fülle von Anregungen über die verschiedenen Sichtweisen und Techniken. Ich bin auch im Fotoclub Dreisamtal aktiv, aber Lumifaktur ist eben Lumifaktur.

Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur? Wolfgang S.: Auch wenn ich nicht so der grosse Diskussionspartner bin, so geben mir die Diskussionen doch auch viele Impulse.

Lumifaktur: Hast du einen „Geheimtip“ zum Fotografieren für uns?
Wolfgang S.: Ich glaube, dass in der Lumifaktur sehr unterschiedliche, hochkarätige Fotografen sind, die alle irgendwo ihre Geheimtipps haben. Mein Geheimtipp ist: Konzeptfotografie mit sorgfältiger Vorbereitung und Muße beim Fotografieren. Keine Schnellschüsse, sondern gut komponierte Bilder.

Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Lokation, wo du hingehst um dich zu inspirieren?
Wolfgang S.: Nein.

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur zeigen können?
Wolfgang S.: Das besonderer Bild heisst „Rauch-Artischocke“

Lumifaktur: Erzählst du uns kurz was zum Bild?
Wolfgang S.: Meine letzte Ausstellung  hatte den Titel „SOFORT – anders“  (Variationen der Sofortbildfotografie). Es ging darum, Bilder mit Sofortfilmen zu zeigen, die alle bearbeitet oder verändert waren. Das Bild  „Rauch-Artischocke“  ist auf Polaroidfilm Typ 669 entstanden bei dem auf dem nassen Negativ die Farbschichten bearbeitet wurden.

 

Die Rauchartischocke

 

Zum Profil von Wolfgang Straube auf Lumifakur

Mehr zu Lumifaktur wie gewohnt unter www.lumifaktur.de

Ein internationaler Gast

6. September 2015 at 13:05

Heute geht’s weiter. Ein internationaler Gast hat sich den Fragen im Interview gestellt, Thomas P. Seit einiger Zeit in Luxemburg sesshaft, seit einiger Zeit Mitglied bei Lumifaktur und immer mit dabei. 

Also auf…

Lumifaktur: Wie lange fotografierst du schon, Thomas?
Thomas P.: Ich fotografiere seit meinem 16. Lebensjahr. Das wären dann also 38 Jahre, allerdings gab es auch längere Phasen, in denen ich fotografisch inaktiv war.

Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
Thomas P.: Damals, 1977, verdiente ich mein erstes eigenes Geld. Und was heute das Smartphone, war damals die Spiegelreflex. Zu der Zeit war ich von der Arbeit der Pressefotografen schwer beeindruckt und wollte das unbedingt auch machen.

Lumifaktur: Wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?
Thomas P.: Analoge SW-Fotografie macht den Hauptteil meiner Bilder aus. Bestimmte Motive mache ich allerdings bevorzugt digital. Meine Detailbilder zum Beispiel.

Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Thomas P.: Im Moment bin ich „detailversessen“. Ein Bild, das z.B. voll mit Seifenpackungen der gleichen Marke ist, ist für mich alles andere als langweilig.

Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu deiner Ausrüstung sagen?
Thomas P.: Zur Zeit sind hauptsächlich eine analoge Hasselblad 501 C/M Mittelformatkamera mit den 3 Objektiven 50mm, 80mm und 150mm, sowie eine kleine Fuji X-20 im Einsatz. Ab und an nehme ich auch eine alte Rollei 35S mit.
Als Zubehör gehört zur Hassi natürlich ein Belichtungsmesser: Sekonic Studio deLuxe III – weil der ohne Batterie auskommt – oder ein Gossen Profisix.
Mein Stativ ist ein altes Manfrotto 055B mit einem Gitzo-Kugelkopf der Serie III.

Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?
Thomas P.: Da liegt die Schwedin eindeutig vorn! Schon der Haptik wegen.

Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Thomas P.: Ich entwickle meine SW-Filme selbst. Da bekomme ich nachvollziehbare Ergebnisse in kurzer Zeit und brauche nicht viel Platz. Danach geht’s dann aber via Scanner am Computer weiter.

Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Thomas P.: Ich printe meine Bilder selbst aus. Das geht bis zur Größe von A2 und liefert hervorragende Ergebnisse.

Lumifaktur: Dann hier mal eine etwas speziellere Frage. Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
Thomas P.: Absolut! Ich bin mir meiner selbst viel bewusster geworden und lerne die Sicht der anderen kennen und schätzen.

Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
Thomas P.: Da unser Austausch sich nicht in „geil“, „super“ und „toll“ erschöpft, ist Diskussion gefragt. Die Sicht der anderen auf meine Bilder oder der Vergleich meiner Beurteilung mit der anderer sind überaus anregend.
Allerdings gibt es Kollegen hier, die machen einfach „geile“ Fotos!

Lumifaktur: Eine ernste und ernstgemeinte Frage. Hast du einen „Geheimtipp“ zum Fotografieren für uns?
Thomas P.: Bilder anderer Kollegen und Kolleginnen als Vorbild zu nehmen kann sehr dabei helfen, eine eigene Sicht auf die Motive zu gewinnen.

Lumifaktur: Sag Thomas, hast du eine Art Lieblings-Location, wo du hingehst um dich zu inspirieren?
Thomas P.: (grübelt….) Ein WC ist nicht der schlechteste Ort dafür…

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur.de zeigen können?
Thomas P.: Ja, bitte sehr: Der Strandspaziergang

lumicard-07-15

Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild?
Thomas P.: Es entstand im Herbst an der belgischen Kanalküste. Das Bild ist horizontal drei Mal getrennt durch den Horizont, die sich überschlagenden Wellen und den Strand. Die Pferde und die Spaziergänger folgen dieser horizontalen Linienführung, brechen sie aber auch teilweise durch eine vertikale Komponente auf. Das Licht war ganz besonders beeindruckend an dem Nachmittag: Graue Wolken über dem Meer und Sonnenschein am Strand ließen die Reiter und Spaziergänger sehr plastisch – fast wie vor einer Leinwand – hervortreten. Die Jacke der Spaziergängerin hätte aber auch nicht beige sein dürfen!


Zum Profil von Thomas P. auf lumifaktur.de

Mehr zu Lumifaktur unter lumifaktur.de

Das dritte Interview

19. August 2015 at 18:47

Und weiter geht’s in unserer mittlerweile schon recht bekannten Serie mit den Interviews. Heute haben wir uns mit Uwe Pilz, dem Mann mit dem Geld von Lumifaktur, getroffen und plaudern mal ein bisschen über ihn und seine Heimatstadt, mit der er, wie wie sehen werden, auch fotografisch sehr verbunden ist.

Lumifaktur: Sag mal, wie lange fotografierst du schon, Uwe?

Uwe P.: Angefangen habe ich im Alter von 16 Jahren. Das war im Jahre 1974.

 

Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen? Gab es da ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?

Uwe P.: Ich habe zunächst mit den fotografischen Verfahren experimentiert. Zwei Jahre später stand aber bereits die Umsetzung eigener Bildvorstellungen im Zentrum.

 

Lumifaktur: Sag mir mal, Uwe wo liegen denn deine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?

Uwe P.: Also die liegen ausschließlich in der ganz klassische SW-Fotografie im eigenen Labor. Das hat sich bei mir auch seit 40 Jahren nicht geändert.

 

Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?

Uwe P.: Ich stromere gerne durch Leipzig. Da gibt es stets etwas zu sehen. Ansonsten reizt mich die Landschaftsfotografie, das ist aber eher etwas für den Urlaub.

 

Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu deiner Ausrüstung sagen?

Uwe P.: Nun. Auch das ist einfach. Mittelformat 6×6.

Am liebsten benutze ich eine Rolleiflex, zu der ich auch einen Tele- und einen Weitwinkelvorsatz habe. Dann ist da natürlich auch Kleinbild 24×36, eine uralte Canon-EOS-Spiegelreflexkamera mit Festbrennweiten und teilweise adaptierten 42-mm-Optiken. Oft benutzte ich davon 90 mm und 50 mm.

 

Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?

Uwe P.: Ja. Die Rolleiflex 3,5F

 

Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?

Uwe P.: Ich habe wie schon gesagt ein eigenes Labor.

 

Lumifaktur: Dann hier mal eine etwas speziellere Frage. Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?

Uwe P.: Ja. Ich war vorher stark aktiv bei den Industriefotografen. Dort habe ich viel bezüglich technischer Güte gelernt. Im Zentrum der dortigen Bilder stand aber die klassische Abbildung, bei der man möglichst viele Einzelheiten eines Objektes sehen kann. Ich hatte den eigene persönlichen Blick auf meine Ziele verloren, weil das dort nicht opportun war. Dadurch habe ich viel zurück- und auch gleichzeitig hinzugewonnen.

 

Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?

Uwe P.: Nun ja, in erster Linie Anregungen.

 

Lumifaktur: Eine ernste und ernstgemeinte Frage. Hast du einen „Geheimtipp“ zum Fotografieren für uns?

Uwe P.: Mein Geheimtip ist die Mischung von Industrie- und Wohnlandschaft in Leipzig Plagwitz. Für die Leute von Lumifaktur mache ich gerne mal eine Führung.

(Anmerkung der Redaktion: Nächstes Lumifaktur-Treffen in Leipzig!?)

 

Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Location, wo du hingehst um dich zu inspirieren?

Uwe P.: Und das ist schon wieder Leipzig. Ich stromere jedes Wochenende mit dem Fahrrad durch die Stadt.

 

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur.de zeigen können?

Uwe P.: Das Schiller-Denkmal. Es ist auch in meiner Denkmalserie auf Lumifaktur bereits enthalten. (Link zur Serie)

 

Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild, Uwe?

Uwe P.: Ich habe mal versucht, einen eigenen Blick auf die Leipziger Denkmäler zu gewinnen. Dieses Bild hier, das Schillerdenkmal, beziehungsweise der Papierabzug gefällt mir besonders. Es ist recht abstrakt und hat den Eindruck eines Kupferstiches.

schiller

Zum Profil von Uwe P. auf Lumifaktur…

Mehr zu Lumifaktur wie immer unter lumifaktur.de

Das erste Interview

4. August 2015 at 19:18

Beginnen wir unsere lose Reihe von Interviews mit den Mitgliedern von Lumifaktur.de. Dabei fangen wir heute, so wie es sich gehört, mit dem ersten Vorsitzenden des Vereins an.

 

Lumifaktur: Axel, wie lange fotografierst du schon?
Axel O.: Nun, meine erste Kamera bekam ich mit 6 Jahren. Ich weiß es noch genau, es war ein Miniteil mit halbiertem Rollfilm. Danach kamen die Instamatics auf, von denen ich ein paar besaß. Ernsthaft angefangen habe ich so im Alter von etwa 20 Jahren mit einer alten Zeiss Contaflex. Ein Schulkollege zeigte mir damals auch die Laborarbeit.

Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?

Axel O.:  Mein Vater hat immer fotografiert und gefilmt. Das war dann für mich quasi vorbestimmt.
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich wirklich. Es war ja früher so, dass man mit der Familie gerne mal zum Fotografen ging.
Unser Fotograf hatte ein recht kleines Studio mit schwarzer Holzbühne. Am Bühnenrand lagen die
Gehäuse und Objektive. Es waren die Würfel aus Schweden. Als Kind schwor ich mir: wenn  ich einmal groß bin, möchte ich auch genauso eine Kamera haben.

Lumifaktur: Sag Axel, wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?
Axel O.: Meine Schwerpunkte liegen ganz klar in der analogen Fotografie. Letztendlich ist natürlich bei einem guten Bild die Quelle unwichtig. Aber mir geht es auch um den Weg zum Bild. Meine Bilder entstehen zu fast 90% auf SW Film.
Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Axel O.: Am liebsten fotografiere ich Architektur-Details. Klar, als Kind von Gelsenkirchen gehören natürlich auch die Stadt-Landschaften dazu. Hier bei uns ist ja einiges im Wandel. Ich finde es auch sehr spannend immer wieder Vergangenes mit der Kamera einzufangen und so zu bewahren.

Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu deiner Ausrüstung sagen?
Axel O.: Na.. da sind jetzt natürlich als erstes diese schwedischen Würfel zu nennen. Hasselblad 503CX , 500C, 500 ELM , mit den Objektiven 80mm , 100mm (bevorzugt) , 50mm , 150mm. Man sieht also, diesen Kindheitstraum konnte ich mir wirklich erfüllen.

Dann gibt es da noch die Olympus OM-1, OM-2 und OM-4 , mit Objektiven von 28-200, so ziemlich alles was passt. Eine  Bessa R mit Nocton 50mm, 1.7/35 und einem Leitz Objektiv 4/90 runden meine Ausrüstung ab. Dazu habe ich noch diverse TLR , auch Polaroid. Als Stative habe ich eins von Berlebach und ein Manfrotto Stativ mit einem Novoflex Kopf.

Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?
Axel O.: Ganz klar. Das ist die Hasselblad 503CX mit dem Planar 3.5/100mm
Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Axel O.: Nicht wirklich. Ich mache bei mir nur noch die Negativentwicklung.

Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Axel O.: Nein, ich drucke nicht bei mir. Ich habe eine wirklich gute „Laborratte“ in der Nachbarstadt, ich lasse dort Fachvergrößerungen und ggf. digitales Ausbelichten machen. Der Mann ist Experte und weiß was er tut. So bekomme ich auf Anhieb die Ergebnisse, die ich will.
Lumifaktur: Dann hier mal eine etwas speziellere Frage, Axel. Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
Axel O.: Ja, doch. Hier und da fange ich Feuer für andere Bereiche der Fotografie. Was meine Arbeitsweise anbelangt, so kamen aus den Reihen der Lumifaktur und auch schon von der Photoportale oft produktive Anstöße für mich.

Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
Axel O.: Aus den Diskussionen kamen für mich vor allem Impulse für andere Projekte.

Lumifaktur: Eine ernste und ernstgemeinte Frage. Hast du einen „Geheimtipp“ zum Fotografieren für uns?
Axel O.: (lacht). Ich glaube, so etwas wie „Geheimtipp“ gibt es nicht. Aber ich liebe, gerade bei der Architektur, unübliche Kamerapositionen.

Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Lokation, wo du hingehst um dich zu inspirieren?

Axel O.: Kann man nicht sagen. Im Umfeld hat man ja schon vieles „abgefrühstückt“. Ich freue mich immer, gerade bei Reisen, auf Neues. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, das dass, von dem man sich am meisten versprochen hat, fotografisch oftmals wenig hergibt.

Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog
auf Lumifaktur.de zeigen können?
Axel O.: Ja, das habe ich…..

Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild?
Axel O.: Lichtstimmungen stehen  gerade bei so schnörkellosen Objekten für mich im Vordergrund.. Hier war es zum einen wichtig, die richtige Tageszeit zu finden, Kameraposition und das gleißende Licht der griechischen Sonne irgendwie abzufedern. Das habe ich hier ganz brutal mit dem Rotfilter gemacht. Ich liebe die Schattierungen, ich mag es, wie das Licht Mitte links versucht, über eine Kante zu kriechen.

kirapan01_Axel O

Anmerkung: Das Bild wurde mit einer Hasselblad 500C , Planar 80mm , Rotfilter, Film Agfa APX 100 in D76 1+1 gemacht.

 

Mehr über Lumifaktur.de auch unter Lumifaktur.de