Die Frau eines Fotografen
In unsere losen Reihe von Interviews mit den Mitgliedern von Lumifaktur.de sprechen wir heute mit… (Puh… scheint was schiefgegangen zu sein).. mit der Frau eines Fotografen?!
Lumifaktur: Hallo, leider haben wir den Fotografen nicht selber angetroffen, sondern nur seine Frau.
Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen, das Interview mache ich aber trotzdem gerne. Schließlich haben auch die Frauen von Fotografen eine Stimme.
Gestattest du, dass ich dich die für das Interview „Frau eines Fotografen“ nenne?
Ich denke, so wird es ein bisschen offener, denn schließlich stehst du stellvertretend für viele Frauen von Fotografen.
Frau eines Fotografen (FeF): Ist schon in Ordnung so.
Lumifaktur: Sag, fotografierst du auch?
(FeF): Um Gottes Willen, nein. Vielleicht mal hier und da ein Schnappschuss von den Kindern oder dem Hund mit dem Smartphone. Aber das war es schon. Ich will mich überhaupt nicht mit dem ganzen Zeugs befassen. Ein Knipser in der Familie reicht völlig aus.
Lumifaktur: Wie ist er zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
(FeF): Das kann ich nicht sagen, irgendwann kam er mit so einem schwarzen Ding vor dem Bauch angeschoben. Seit dem geht’s hier rund.
Aber Schlüsselerlebnisse? Da habe ich Hunderte! Erst habe ich immer diese Schlepperei von seinen Brocken, dann muss ich auch noch ständig als Model herhalten. Nach der Schlepperei sehe ich dann auf den Fotos natürlich immer ein bisschen ausgezehrt und abgehetzt aus.
Lumifaktur: Was denkst du, wo hat der Fotograf seine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?
(FeF): Also ich bin eindeutig nicht sein Schwerpunkt. Ich muss zwar immer wieder mal stundenlang posieren, manchmal verfolgt er mich auch richtig gehend mit der Kamera. Dann macht er oft so lange Touren, ist stundenlang alleine unterwegs, kommt nach Hause, schlingt das Essen runter und verschwindet wieder in seiner Bude. Dunkelkammer nennt er das, obwohl es nur ein Büro mit einem Computer ist. Ich finde das überhaupt nicht spannend.
Lumifaktur: Was sind seine Lieblingsmotive und wo findet er sie vorzugsweise?
(FeF): Ich hab überhaupt keine Idee, wo er sich immer rumtreibt und was der dort sucht oder findet. Eine Linie sehe ich in den Motiven nicht, ist irgendwie alles kunterbunt und querbeet. Ich meine, sehen sie sich hier mal um, Bilder hängen überall. Wenigstens brauchen wir jetzt nicht mehr so oft tapezieren, es reicht, die Bilder in den Rahmen zu tauschen.
Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu seiner Ausrüstung sagen?
(FeF): Ausrüstung? Für mich sind die Dinger einfach nur eine Black Box. Mal eckig, mal rund, mal groß mal klein. In der Regel alles schwer und ich glaube, da ist von Allem zu viel. Er hat mehr von den Röhren (Anmerkung: Objektive) als ich Handtaschen. Apropos Taschen. Davon hat er, irre viele, auch Rucksäcke. Ich kenne keinen anderen Mann, der so viele Taschen hat. Das ist mir manchmal schon ein bisschen unheimlich. Ich habe überhaupt keine Übersicht, was da so vor sich geht und immer wieder kommen neue Päckchen und Pakete. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Lumifaktur: Weißt du, ob er eine Lieblingskamera hat?
(FeF): Nein, keine Idee. Irgendwie sehe ich auch keinen Unterschied zwischen den Dingern. Ich unterscheide höchstens nach schwer oder leicht.
Lumifaktur: Wenn er analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
(FeF): Also das passiert zum Glück nicht. Chemikalien zum Reinigen, die haben wir genug im Haus, da braucht’s nicht noch welche zum Entwickeln. Ein Fotolabor, nein. Dann wäre er ja noch länger mit diesen Sachen beschäftigt. Und wahrscheinlich müsste ich mich dann auch noch im Bad einschränken. Also nein, ein Labor wird es bei uns nicht geben.
Lumifaktur: Druckt er seine Bilder selbst oder lässt er das machen?
(FeF): Nein, zum Glück macht er das nicht, noch nicht. Es reicht, wenn da immer so Tüten und Pakete mit Bildern und Postern kommen. So langsam werden hier die Wände knapp. Noch mehr Bilder und wir müssen Trennwände aufstellen.
Lumifaktur: Dann hier mal eine etwas speziellere Frage. Hat sich seine Sichtweise oder seine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie seine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
(FeF): Ja, sehr. Der hängt stundenlang vor dem Computer, starrt wie gebannt auf andere Bilder und schreibt sich mit seinen Kollegen. Auch denkt er irgendwie nur noch an Bilder. Ein Stadtbummel mit ihm ist kein Ausflug sondern eine ständige Suche nach Motiven. Sowieso fährt er nur noch in Städte, in denen eine Fotoausstellung ist. Unsere ganze Urlaubsplanung richtet sich nur noch nach irgendwelchen Motiven. Irgendwie kommt er mir in der letzten Zeit richtig gehetzt vor. Und dann, so ein bis zwei Mal im Jahr trifft er sich mit seinen Kollegen zum Austausch, wie er es nennt. Er ist dann immer ganz aufgeregt. Also ich glaube, die gehen auch nur in die Kneipe, wie früher bei einer Kegeltour. Ich glaube nicht, dass die bei den Treffen wirklich was schaffen. Obwohl….
Lumifaktur: Was bringen ihm die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
(FeF): Also da habe ich keine Idee. Irgendwie befeuert ihn das ständig. Wenn er eine längere Zeit mal nicht fotografieren war, wird er unleidlich und unruhig, wirkt fast wie süchtig, richtig gehetzt. Manchmal geht’s auch durch mit ihm. Egal welche Tageszeit oder welches Wetter draußen ist, er muss dann los. Schlimm. Ganz schlimm.
Lumifaktur: Hat er eine Art Lieblings-Lokation, wo er hingeht um sich zu inspirieren?
(FeF): Also da bin ich überfragt. Zum Glück scheint diese Lokation in der Natur zu liegen, nicht in einer Kneipe oder gar in einem Puff oder so. Ich sehe auf den Bildern ja immer nur kleine Ausschnitte der Gegenden, manchmal kann ich das gar nicht so richtig zuordnen.
Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur.de zeigen können?
(FeF): Ja, das habe ich…..
Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild?
(FeF): Ein Traum, oder? Eigentlich genau dass, was jede Frau will.
Anmerkung: Das Bild wurde mit einem Iphone 5 aufgenommen und dort mit den Apps „Perfectly Clear“ und „Snapseed“ bearbeitet ….
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