Hallo und vielen Dank, Wolfgang, dass du dir die Zeit für dieses Interview mit uns genommen hast. Nun bist du ja ein Fotograf, der auch mal gerne fotografisch etwas anderes macht. Ich glaube, man muss sich mal ein paar deiner Serien anschauen, um zu verstehen, was ich mit „anders“ meine.
Als Beispiele nehme ich einfach mal deine Serien „PolaSola“ und natürlich „SOFORT-anders“.
Lumifaktur: Wie lange fotografierst du schon?
Wolfgang S.: Ich fotografiere seit 1980. Vorher habe ich ab und zu im Urlaub Bilder gemacht, aber das kann ich nicht als fotografieren – wie ich es heute sehe – bezeichnen.
Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
Wolfgang S.: 1980 habe ich gemeinsam mit einem Arbeitskollegen erstmals in seiner Dunkelkammer Cibachrome-Vergrösserungen von meinen Dias gemacht. Davon war ich begeistert und bald darauf kam auch eine eigene Dunkelkammer. Erst einige Jahre später habe ich mit SW begonnen.
Lumifaktur: Wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte?
Wolfgang S.: Die Arbeit mit S/W-Filmen und Herstellung von Vergrößerungen im eigenen Labor bestimmen den größten Teil der fotografischen Aktivitäten. Häufig werden die Bilder danach durch Kolorieren und Tonen weiter bearbeitet, um die Bildaussage zu verstärken. Auch Lith- und andere Verfahren mache ich gern.
Digital fotografiere ich in Farbe.
Ein weiterer Schwerpunkt in den letzten Jahren bilden umfangreiche Arbeiten mit Polaroid. Dazu gehören Collagen, Polaroid-Transfers und Emulsionslifts, sowie Arbeiten mit Polaroid Trennbildfilmen. Da die interessanten Polaroidfilme nicht mehr auf dem Markt sind, benutze ich jetzt auch Fuji-Sofortbildfilme.
Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Wolfgang S.: Bevorzugte Themen sind Reise- und Industriefotografie, ebenso Portrait- und Aktfotografie. Neben Einzelbildern sind auch Triptychen und Serien vertreten. Meine Motive finde ich auf Reisen oder im Bekanntenkreis.
Lumifaktur: Woraus besteht deine Ausrüstung?
Wolfgang S.: Da sind die Kameras Nikon D700, D750, Coolpix7100, Hasselblad CW 503, Mamiya RB67 pro sowie einige Polaroidkameras. Dann die Objektive Nikon MF Objektive: 20 mm, 85 mm, 200mm, und Nikon AF (-S) Objektive: 20mm, 50 mm, 16-85 mm, 24 – 85 mm, 70 – 300 mm
Als Hasselblad Objektive habe ich: 50 mm, 80 mm, 180 mm. Ein Manfrotto-Stativ (wird aber sehr selten benutzt) habe ich auch noch.
Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?
Wolfgang S.: Analog natürlich die Hasselblad mit 80 mm, wenn’s digital wird liegt mir die Nikon D700 mit 24 – 85 mm ganz nah.
Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Wolfgang S.: Ja, ich habe im Haus eine eigene Dunkelkammer, die ich auch sehr stark benutze.
Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Wolfgang S.: Meine analogen Bilder arbeite ich alle selbst aus, einschließlich Tonungen, Lith etc. Nur digitale Prints, die lasse ich machen.
Lumifaktur: Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
Wolfgang S.: Ja, Lumifaktur bietet für mich eine hochwertige Plattform für die Fotografie und eine Fülle von Anregungen über die verschiedenen Sichtweisen und Techniken. Ich bin auch im Fotoclub Dreisamtal aktiv, aber Lumifaktur ist eben Lumifaktur.
Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur? Wolfgang S.: Auch wenn ich nicht so der grosse Diskussionspartner bin, so geben mir die Diskussionen doch auch viele Impulse.
Lumifaktur: Hast du einen „Geheimtip“ zum Fotografieren für uns?
Wolfgang S.: Ich glaube, dass in der Lumifaktur sehr unterschiedliche, hochkarätige Fotografen sind, die alle irgendwo ihre Geheimtipps haben. Mein Geheimtipp ist: Konzeptfotografie mit sorgfältiger Vorbereitung und Muße beim Fotografieren. Keine Schnellschüsse, sondern gut komponierte Bilder.
Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Lokation, wo du hingehst um dich zu inspirieren?
Wolfgang S.: Nein.
Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur zeigen können?
Wolfgang S.: Das besonderer Bild heisst „Rauch-Artischocke“
Lumifaktur: Erzählst du uns kurz was zum Bild?
Wolfgang S.: Meine letzte Ausstellung hatte den Titel „SOFORT – anders“ (Variationen der Sofortbildfotografie). Es ging darum, Bilder mit Sofortfilmen zu zeigen, die alle bearbeitet oder verändert waren. Das Bild „Rauch-Artischocke“ ist auf Polaroidfilm Typ 669 entstanden bei dem auf dem nassen Negativ die Farbschichten bearbeitet wurden.

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