Und weiter gehts in unserer Interview Reihe bei Lumifaktur. Heute haben wir uns wieder mal mit einem besonderen Fotografen getroffen, Herbert Rulf.
Und los geht’s. Herbert, wie lange fotografierst du schon?
Herbert R.: (knapp) Seit 1958.
Lumifaktur: (schluckt !!)
Lumifaktur: Wie bist du zur Fotografie gekommen, gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis für dich?
Herbert R.: Von meinen Grosseltern bekam ich meine erste Kamera, eine Agfa-Box. Das war die Initialzündung.
Lumifaktur: Herbert, wo liegen deine persönlichen Schwerpunkte in der Fotografie?
Herbert R.: Ich fotografiere ausschliesslich analog, auf Reisen bevorzugt in Farbe (Diafilm), ansonsten auch häufig Schwarz-Weiss.
Lumifaktur: Was sind die Lieblingsmotive und wo findest du sie vorzugsweise?
Herbert R.: Meine Lieblingsmotive sind Menschen und Street-Szenen. Vorzugsweise finde ich sie in Asien. Die Menschen dort lassen sich in der Regel auch gerne fotografieren.
Lumifaktur: Kannst du uns bitte kurz was zu deiner Ausrüstung sagen?
Herbert R.: Ich fotografiere mit einer Canon EOS 1N und einer Canon EOS 50 mit Objektiven von 24 bis 300 mm und 2 Blitzlichtgeräten. Dann habe ich eine Hasselblad 500C mit einem 80 mm und einem 150 mm-Zeiss-Objektiv, eine 2-äugige Seagull mit 80mm-Objektiv und noch eine Cambo Grossbildkamera mit einem 135 mm Schneider Kreuznach-Objektiv. Leider benutze ich die aus Transportgründen viel zu selten.
Dazu kommen noch drei Stative unterschiedlicher Grösse und Qualität, je zwei Leitz-KB- und zwei Kindermann-Mittelformat-Diaprojektoren vervollständigen die Ausrüstung.
Lumifaktur: Gibt es so etwas wie eine Lieblingskamera bei dir?
Herbert R.: (ohne lange überlegen zu müssen) Meine Lieblingskamera ist ganz klar die Canon EOS 1N, auf Reisen am liebsten mit dem 24 – 105 mm Zoom.
Lumifaktur: Wenn du analog fotografierst, gibt es noch ein aktives Fotolabor bei dir?
Herbert R.: Ja, ich betreibe noch ein komplettes aktives Fotolabor, in den letzten Jahren jedoch nur noch für SW-Arbeiten.
Lumifaktur: Printest du deine Bilder selbst oder lässt du das machen?
Herbert R.: Kleine Bilder, so für mal eine Postkarte printe ich selbst. Für Präsentationen in meinem Fotoclub, für Wettbewerbe oder für Ausstellungen gebe ich die Fotos zu einem professionellen Ausbelichter.
Lumifaktur: Dann hier mal eine etwas speziellere Frage, Herbert. Hat sich deine Sichtweise oder deine Perspektive auf die Fotografie allgemein sowie deine Arbeitsweise durch die Zugehörigkeit zu Lumifaktur verändert?
Herbert R.: Ja, meine Sehweise hat sich durch einige Fotografen der Lumifaktur schon verändert. Ich kann sagen, dass ich MEINEN Stil gefunden habe und jetzt weiss, was ich am Besten kann. Vor allem bin ich viel selbstkritischer geworden.
Lumifaktur: Was bringen dir die Diskussion und der Gedankenaustausch auf Lumifaktur?
Herbert R.: Nun, es bringt mir viele Anregungen, konstruktive Kritik, netten Gedankenaustausch und Hilfestellung bei fotografischen Problemen.
Lumifaktur: Eine ernste und ernstgemeinte Frage. Hast du einen „Geheimtipp“ zum Fotografieren für uns?
Herbert R.: (schmunzelt) Leider nein, die Geheimtipps bekomme ich doch von Euch hier auf Lumifaktur.de.
Lumifaktur: Hast du eine Art Lieblings-Location, wo du hingehst um dich zu inspirieren?
Herbert R.: Also mein absoluter Location-Favorit ist die chinesische Provinz Yunnan.
Lumifaktur: Hast du ein besonderes Bild für uns, dass wir zusammen mit deinen Antworten im Blog auf Lumifaktur.de zeigen können?
Herbert R.: Klar. Hier, das Porträt einer alten Frau.
Lumifaktur: Erzählst du uns noch bitte kurz was zum Bild?
Herbert R.: Das Foto entstand 2014. Ich kam von einer ganztägigen Wanderung durch Dörfer im Norden von Yunnan zurück, es war ganz später Nachmittag und eigentlich war das Licht schon grenzwertig für meinen 100-ASA-Diafilm.
Dann sah ich diese alte Frau. Sie saß auf einer Bank und genoss die letzte Wärme des Tages. Mit Spotmessung und Unterbelichtung und dank Image-Stabilizer kriegte ich so gerade noch eine Aufnahme mit offener Blende und 30stel Sekunde hin.
Immer noch mag ich diese warmen Farben und das milde gütige Lächeln der alten Frau.

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